Steuererklärung ausfüllen lassen: Damit es nicht teuer wird

Wird die eigene Steuererklärung durch einen Treuhänder oder Steuerberater ausgefüllt, so ergeben sich daraus Kosten.

Die Kosten können tiefer gehalten werden, wenn die unteren Tipps befolgt werden. Teilweise sind Kostensenkungen von bis zu 50% denkbar. Und das Ganze, ohne den bestehenden Treuhänder wechseln zu müssen.

1. Alle Unterlagen und Informationen schön vorbereitet und sortiert auf einmal an Treuhänder zustellen

Es ist enorm wichtig, dass dem Treuhänder alle wichtigen Informationen und notwendigen Unterlagen schön sortiert auf einmal zugestellt werden.

Stellen Sie dem Treuhänder alle wichtigen Dokumente zu. Es ist besser ein Dokument zu viel als eines zu wenig zuzustellen.

Teilen Sie dem Treuhänder zusätzlich in kurzer geschriebener Form alle wichtigen Veränderungen im Leben mit und stellen Sie dazugehörige Dokumente zur Verfügung. Beispiele sind: Heirat, Scheidung, Trennung, Umzug, neue Kinder, neue Schule der Kinder, Unterhaltsverträge, Zahlungsaufstellungen usw.

Das alles sollte auf einmal an den Treuhänder gehen, so dass er sich nicht mehrmals mit Ihnen und Ihrer Steuererklärung befassen muss.

Sortieren Sie die Unterlagen in der Reihenfolge, wie sie für die Steuererklärung benötigt werden. Die Reihenfolge der Formulare sehen Sie in der Steuererklärung des Vorjahres.

Um sicherzustellen, dass Sie alles vorbereitet haben, verwenden Sie Checklisten. Die Checkliste muss nicht von ihrem aktuellen Treuhänder kommen. Eine gute Checklisten gibt es hier oder suchen Sie in Google nach "Checkliste Steuererklärung".

Begründung

Gut vorbereitete Unterlagen sind ein sehr wichtiger Punkt. Um Verständnis zu schaffen, wie wirklich wichtig das ist, wird es nun ausführlicher diskutiert.

Zeit für das reine Ausfüllen im Idealfall

In unserer Erfahrung sind die meisten privaten Steuererklärungen relativ einfach auszufüllen. Und falls die notwendigen Informationen vorliegen, auch relativ rasch.

Eine ganz einfache Steuererklärung einer Einzelperson oder eines Ehepaares mit 1-2 Lohnausweisen und 2-3 Bankkonten liesse sich theoretisch in 15 bis 30 Minuten ausfüllen.

Kommt noch eine oder zwei Liegenschaften hinzu, so sind 30 bis 45 Minuten notwendig.

Hinzu kommen nochmals 15 Minuten für das Kontrollieren. Damit dauert das Ausfüllen im Total eine halbe bis zu einer Stunde.

Das setzt alles voraus, dass die Unterlagen schön sortiert und vollständig vorliegen.

Zeit für die Kommunikation mit dem Kunden im Idealfall

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Ausfüllzeit kommt noch die Zeit zur Kommunikation mit dem Kunden.

Es dauert ca. 15 Minuten die Unterlagen per Post oder E-Mail in Empfang zu nehmen und physisch oder elektronisch bereit zu legen, um mit dem Ausfüllen zu beginnen.

Nach dem Ausfüllen dauert es ca. 15 Minuten die Steuererklärung dem Kunden per E-Mail zuzustellen mit einem Begleittext. Falls gewünscht, sind danach weitere 15 Minuten notwendig um die Steuererklärung für den Kunden einzureichen.

Damit liegt die Gesamtzeit für das Ausfüllen und die Kommunikation mit dem Kunden bei ca. 1h 15min bis 1h 45min.

Mehrzeit durch unvollständige oder nicht sortierte Unterlagen

Sind die erhaltenen Unterlagen nicht sortiert, so müssen sie zuerst sortiert werden. Das dauert ca. 15 Minuten, da jeder Beleg angesehen werden muss, was das nun ist.

Müssen zusätzliche Informationen oder Dokumente angefragt werden, so dauert das jedes Mal 15 Minuten und mehr. Es muss eine E-Mail formuliert und verschickt werden und danach muss die Antwort des Kunden abgewartet und dann verarbeitet werden.

Als Nachfragen sind denkbar zum Beispiel: Ob ein Kind noch in Ausbildung ist per 31.12., Eheverträge, Unterhaltsvereinbarungen, Informationen zu den effektiv erhaltenen Unterhaltszahlungen, Zinsen auf privaten Darlehen usw.

Je nachdem, wird das Fehlen erst bemerkt, nachdem bereits mit dem Ausfüllen begonnen wurde. In diesem Fall muss das Steuer-Computerprogramm beendet werden und später wieder gestartet werden. Ist bereits eine Weile vergangen, so muss der Treuhänder sich danach auch wieder erneut in die Steuererklärung "eindenken".

Werden die Rückfragen nicht vollständig beantwortet, so muss nochmals rückgefragt werden, was wiederum Mehrzeit verursacht.

Jede Nachfrage verursacht 15 bis 30 Minuten an zusätzlichem Aufwand.

Zwei bis drei Rückfragen reichen bereits aus, um die benötigte Zeit für die Bearbeitung einer Steuererklärung zu verdoppeln. Daher ist es ratsam, alle notwenigen Informationen und Dokumente vorab zur Verfügung zu stellen.

2. Vorjahres Steuererklärung und Veranlagung an Treuhänder zustellen

Stellen Sie dem Treuhänder auch eine Kopie der Steuererklärung des Vorjahres zu. Dann kann er schauen, wie es im Vorjahr deklariert wurde und muss weniger selbst erarbeiten.

Stellen Sie ihm auch die finale Veranlagung des Vorjahres zu, damit er auch sieht, wo die Deklaration des Vorjahres durch die Steuerbhörden korrigiert wurde.

3. Treuhänder im Kanton wählen

Jeder Kanton hat seine eigenen Steuerformulare und Sonderheiten. Ein Treuhänder kennt üblicherweise den eigenen Kanton am besten und ist damit am schnellsten beim Ausfüllen.

4. Nachfragen beim Treuhänder

Fragen Sie beim Treuhänder nach, was Sie tun können, damit es für ihn einfacher wird und damit er einen tieferen Preis verrechnen kann.

5. Treuhänder wechseln

Fragen Sie bei anderen Treuhändern an, was der Kostenrahmen für eine Steuererklärung wie die Ihre ist.

6. Steuererklärung selbst ausfüllen

Sie können die Steuererklärung auch selbst ausfüllen. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie es ein Jahr durch einen Treuhänder ausfüllen und nehmen Sie das dann als Vorlage für das nächste Jahr.




Veröffentlicht:
Zuletzt geändert:
Autor: Raffael Neeser



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